Dezentralisierung zentralisierter Dienste
Über dieses Projekt wird demonstriert, wie Dienste, die traditionell auf zentralisierte Komponenten aufbauen, auch dezentral angeboten werden können. Zur Veranschaulichung wurde ein Prototyp zur Dezentralisierung von E-Mail erstellt.
Auf Grund der zunehmenden Verbreitung mobiler Geräte hat sich das NutzerInnen-Verhalten in den letzten Jahren stark verändert. Typischerweise haben Benutzerinnen und Benutzer mehrere Geräte, auf denen unterschiedliche Dienste genutzt werden, deren Daten möglichst überall verfügbar sein sollen. Dieses Verlangen wird von Serviceanbietern auch befriedigt, auf technischer Ebene allerdings meist durch den Einsatz klassischer Client-Server-Architekturen. Nach wie vor spielen zentrale Instanzen in verteilten Systemen dieser Art eine wichtige Rolle. Bestehende Dienste wurden über die Jahre hinweg zwar stetig weiterentwickelt und an die NutzerInnen-Gewohnheiten angepasst, ihre grundlegende Struktur bliebt jedoch weitgehend unverändert.
Im Rahmen dieses Projekts wurden Möglichkeiten untersucht, bestehende Dienste zu dezentralisieren und auf Endgeräte zu übertragen. Im Zuge dessen wurde ein Prototyp entwickelt, welcher einen dezentralen E-Mail-Service zur Verfügung stellt. Integrale Aspekte des umgesetzten Konzepts sind sichere Speicherung von Daten, transparente Entschlüsselung derselben bei Bedarf und Kompatibilität zu bestehenden Client-Anwendungen und externen Infrastrukturen. Außerdem wurde gezeigt, dass sich durch Transformation von zentralisierten Client-Server-Diensten in einen dezentralen Geräteverbund Vorteile im Bereich der Netzwerksicherheit ergeben können. Allerdings bleiben in diesem frühen Entwicklungsstadium noch einige diesbezügliche Fragen offen.